Stoppt "Konversionstherapien" in Asien

Gefährliche Praktiken, die darauf abzielen, LGBT*-Menschen zu "heilen", werden in ganz Asien stillschweigend durchgeführt und hinterlassen bei den Überlebenden dauerhafte physische und psychische Schäden.

Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet, Opfer von "Korrekturversuchen" zu werden, die ihre sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und ihren Geschlechtsausdruck betreffen.

Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass in mehreren asiatischen Ländern besondere Schutzmaßnahmen für LGBT*-Personen eingeführt werden.

Gemeinsam mit ILGA Asia hat All Out eine groß angelegte Kampagne gestartet, die ein gesetzliches Verbot sogenannter "Konversionstherapien" in Indien, Bangladesch, Sri Lanka und Indonesien fordert.

Hilf mit, indem du diese Petitionen jetzt unterschreibst! "Verbot von Konversionstherapien"
Was sind sogenannte  "Konversionstherapien"?

"Konversionstherapie" ist der Oberbegriff für schädliche Praktiken, die darauf abzielen, die sexuelle Orientierung, die Geschlechtsidentität oder den Geschlechtsausdruck einer Person zu verändern.

Diese Praktiken sind zutiefst schädliche Eingriffe, die auf der medizinisch falschen Annahme beruhen, dass LGBT*-Menschen krank sind. Sie können Schmerzen und schweres Leid verursachen und zu lang anhaltenden psychischen und physischen Schäden führen.

Wie laufen diese sogenannten "Therapien" ab?

Die Strategien, mit denen versucht wird, LGBTIQ*-Personen zu "korrigieren", können schwer zu dokumentieren und zu überprüfen sein, da sie in der Regel hinter verschlossenen Türen und unter Verschwiegenheitspflicht stattfinden.

Aber im Allgemeinen sind sie alle mit psychologischer Gewalt verbunden. In einigen Fällen wird auch körperliche Gewalt angewandt.

Überlebende berichteten unter anderem von diesen Taktiken:

  • Emotionale Erpressung

  • Öffentliche Demütigung

  • Zwangsfasten

  • Erzwungene Nacktheit

  • Körperliche Bestrafung und Züchtigung

  • Zwangsunterbringung in Kliniken oder Lagern

  • Missbräuchliche oder anderweitig fragwürdige Methoden der Psychotherapie oder Seelsorge

  • Lang andauernde Zwangsgebete

  • Religiöse Seelsorge

  • Hypnose

  • Strapaziöse und ausbeuterische körperliche Arbeit

  • Exorzismus

  • Konditionierung durch Masturbation

  • Zuführung von Hormonen ohne Einverständnis

  • Erzwungene Einnahme von Übelkeit erregenden Medikamenten

  • Einnahme von Psychopharmaka ohne ärztliche Verschreibung

  • Elektroschocks

  • "Korrektive Vergewaltigung"

Was sind die Folgen dieser Praktiken?

"Konversionstherapien" haben schwerwiegende und dauerhafte Folgen wie zum Beispiel:

  • Selbstmordgedanken

  • Selbstmordversuche

  • Depressionen

  • Essstörungen

  • Soziale Isolation

  • Posttraumatische Belastungsstörungen

  • Gefühle der Wertlosigkeit

  • Gefühle der Unzulänglichkeit

  • Misstrauen gegenüber Menschen und Institutionen

  • Selbsthass

  • Selbstverletzung

  • Ängste

  • Verlust des Selbstwertgefühls

  • Sexuelle Funktionsstörungen

Zeugnisse von Überlebenden


Diese mutigen Aktivisten*innen und Überlebenden der sogenannten "Konversionstherapien" haben sich zu Wort gemeldet, um über ihre Erfahrungen zu sprechen und für ein vollständiges Verbot dieser Praktiken in Asien zu kämpfen.

Indem wir ihren Stimmen Gehör verschaffen, schärfen wir das Bewusstsein für die grausame Realität der "Konversionstherapien" in Asien. Hier findest du die Geschichten ihres Überlebens und ihrer Widerstandskraft.

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Tashi aus Indien


Als er 22 Jahre alt war, zwangen Tashis Eltern ihn, zu einem "Heiler" zu gehen, um "kuriert" zu werden.

Tarin Tani aus Bangladesch


Als Tarin Tani Studentin war, outete sie sich in ihrer Familie als trans Frau. Damit begannen die Qualen. "Ich hätte nie geglaubt, dass meine Eltern so grausam sein könnten", sagt sie.

Sudipta Das aus Indien


Sudipta war noch keine 18 Jahre alt, als dem Kind die Mündigkeit genommen wurde. Nach einem Zwangsouting unterzog man Sudipta einer "Konversionstherapie". "Ich musste lernen, wie man ohne die Liebe der Menschen überlebt, die dich eigentlich lieben und sich um dich kümmern sollten."

Dimithri Wijesinghe aus Sri Lanka


Dimithri ist Menschenrechtsanwältin und kämpft für Gerechtigkeit für die Opfer von "Konversionstherapien" und für ein Verbot dieser Praktiken in Sri Lanka.

Arisdo Gonzalez aus Indonesien


Arisdo Gonzales ist ein Überlebender einer Konversionstherapie in Indonesien. Heute arbeitet er mit einer Jugendorganisation zusammen, die jungen LGBT*-Menschen wie ihm hilft.

Der Kampf gegen "Konversionstherapien" ist eine globale Angelegenheit

All Out kämpft zusammen mit unseren Partnergruppen vor Ort weiterhin für ein umfassendes Verbot der sogenannten "Konversionstherapien" weltweit. Einige dieser Kampagnen waren bereits erfolgreich.

SCHLIESS DICH DEM WELTWEITEN KAMPF GEGEN "KONVERSIONSTHERAPIEN" AN

KOLUMBIEN


Schließ dich den 29.000 Menschen aus aller Welt an, die bereits unsere Petition unterzeichnet haben, um die kolumbianische Regierung aufzufordern, das "Inconvertibles"-Gesetz zu verabschieden und "Konversionstherapien" in Kolumbien zu verbieten!

BRASILIEN


"Konversionstherapien" kommen oft der Folter gleich. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass das brasilianische Anti-Foltergesetz einen besonderen Schutz für LGBT*-Menschen vorsieht.

RUSSLAND


Eine russische LGBTIQ*-Gruppe fordert ein Verbot von "Konversionstherapien".

PORTUGAL

Pedro, ein All Out-Mitglied setzt sich für ein Verbot von "Konversionstherapien" in Portugal ein.

EU


Ein All Out-Mitglied fordert die EU auf, sich für ein vollständiges Verbot der sogenannten "Konversionstherapien" in allen Mitgliedstaaten einzusetzen.

ITALIEN


Die Organisation Possibile LGBT+ setzt sich für ein Gesetz gegen "Konversionstherapien" in Italien ein.

UK


Im Jahr 2018 versprach die britische Regierung, die sogenannte "Homo-Heilung" zu verbieten. Doch seither ist nichts passiert.

NIEDERLANDE


Artem, ein All Out-Mitglied hat eine Petition gestartet, um LGBTIQ*-Menschen in den Niederlanden vor "Konversionstherapie" zu schützen.

WELTGESUNDHEITSORGANISATION


Xiao Zhen und All Out forderten die Weltgesundheitsorganisation auf, "Konversionstherapien" zu verdammen. Über 100.000 Menschen unterschrieben die Petition. Er gewann seine Klage gegen eine "Klinik" in China und wurde zu einem Sondertreffen mit der WHO eingeladen. Aber in China tauchen immer noch "Heilkliniken" für homosexuelle Menschen auf.

SCHWEIZ


Schädliche Konversionstherapien sind in der Schweiz immer noch erlaubt. Eine Aktivistin vor Ort fordert ein landesweites Verbot.

Erfolge

KOLUMBIEN


Dank der Unterstützung von über 70.000 Menschen weltweit konnten wir im kolumbianischen Kongress einen Gesetzentwurf einbringen, der Praktiken sogenannter "Konversionstherapien" verbietet.

FRANKREICH


Im Jahr 2021 startete die Fédération LGBT in Frankreich eine Petition, die von mehr als 12.000 All Out-Mitgliedern unterzeichnet wurde. Am 25. Januar 2022 wurde das Gesetz zum Verbot von "Konversionstherapien" verabschiedet.

DEUTSCHLAND


In Deutschland wurde 2020 ein eingeschränktes Verbot von Konversionstherapien verabschiedet, nachdem All Out zusammen mit deutschen LGBT*-Rechtsgruppen eine Petition gestartet hatte.

Treibe den Kampf zur Beendigung von "Konversionstherapien" an

All Out kann Kampagnen wie diese nur durchführen und gewinnen, weil uns unsere treuesten Mitglieder so tatkräftig unterstützen: die Equality Champions. Durch eine kleine, monatliche Spende geben sie uns die notwendigen Mittel, um in Aktion zu treten und für die Sicherheit und Würde von LGBT*-Menschen auf der ganzen Welt zu kämpfen.

Werde noch heute zum Equality Champion und unterstütze den Kampf gegen sogenannte "Konversionstherapien" mit einer monatlichen Spende.

Durchgeführt in Partnerschaft mit