Katar: Liebe ist kein Verbrechen

Mit der Ausrichtung der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2022 wird Katar bald im Mittelpunkt der Welt stehen. Aber das gilt auch für seine erschreckende Menschrechtslage.

Katar präsentiert sich als moderne Nation, und die FIFA hat das Land als diesjährigen Gastgeber ausgewählt. Aber für LGBT*-Menschen ist Katar ein gefährlicher Ort.

Deshalb ist es wichtiger denn je, dass wir gemeinsam ein Zeichen setzen, indem wir die FIFA und Katar auffordern, die Grundsätze der Fußball-Weltmeisterschaft einzuhalten: Stolz, Inklusion und Vielfalt.

Das Leben von LGBT* hängt davon ab.

Katarische LGBT* melden sich zu Wort

Katar projiziert einen modernen und glamourösen Lebensstil. Aber dieses Bild ist für viele eine bloße Illusion – insbesondere für die katarische LGBT*-Community, die weitgehend im Schatten lebt. LGBT* in Katar zu sein bedeutet nämlich, in ständiger Angst um seine Gesundheit, Sicherheit und sogar sein Leben zu sein.

Einige LGBT*-Kataris haben jedoch Wege gefunden, ihre Stimme zu erheben, ihre Geschichten zu erzählen und für ihr Recht auf Selbstentfaltung zu kämpfen.

Hör den mutigen Stimmen von LGBT*-Kataris zu, die von ihrem Überleben und ihrem Mut berichten.

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*Warnung: Die folgenden Aussagen stammen von LGBT*-Kataris, die sich derzeit in Katar aufhalten oder aus dem Land geflohen sind. Obwohl sie anonym weitergegeben werden, berichten sie aus erster Hand, wie das Leben der LGBT*-Community in Katar aussieht. Diskretion wird empfohlen.

Nas Mohamed ist der erste queere Katarer, der sich öffentlich geoutet hat – und das mutig in einem exklusiven Interview mit der BBC. Seitdem setzt er sich für die LGBT*-Community in Katar ein und teilt seine Geschichte, um LGBT*-Menschen auf der ganzen Welt zu inspirieren.

Fatima ist eine 30-jährige Transgender-Frau, die in der Hauptstadt Doha lebt. Sie berichtet, wie schwierig es ist, Ressourcen für ihre Transition zu finden, und dass sie ständig Gewalt ausgesetzt ist.

Noora ist eine lesbische Frau, die gezwungen ist, im Verborgenen zu leben, anstatt offen und stolz zu sein. Sie teilt ihre Ängste und Erfahrungen mit Depression und hofft, dass niemand ihre Wahrheit entdeckt.

Khaled wusste schon immer, dass er anders ist, aber er dachte, er sei in Katar ganz allein. Im Fernsehen einen offen lebenden queeren Katarer zu sehen, gab ihm Hoffnung für die Zukunft.

Seit fast fünfzig Jahren performt Faisal mutige Drag-Shows in Katar. Nach einem gewalttätigen Zwischenfall mit der katarischen Geheimpolizei leidet Faisal jedoch unter posttraumatischen Belastungsstörungen und Selbstmordgedanken.

Bist du bereit zu helfen?

Homosexualität ist in Katar nach Artikel 296 des Strafgesetzbuchs illegal und wird mit 3 bis 5 Jahren Haft und sogar der Todesstrafe bestraft. Wie soll also in einem so LGBT-feindlichen Land ein globales Fußballturnier stattfinden, das für alle sicher ist?

Schon jetzt werden LGBT*-Besucher*innen in Katar von der katarischen Regierung aufgefordert, öffentliche Zuneigungsbekundungen zu vermeiden, und "zum Schutz der Fans" werden sogar Regenbogenflaggen beschlagnahmt. Wie verkörpern solche Aussagen die Werte, die die FIFA angeblich vertritt?

Wirst du der FIFA und Katar sagen, dass Liebe kein Verbrechen ist?

Unterschriften
Ziel:  0

Scheich Mohammed bin Hamad bin Khalifa al-Thani (Chef des Organisationskomitees), Gianni Infantino (FIFA-Präsident)

Die Weltmeisterschaft ist so oft ein Symbol für Stolz, Vielfalt und Respekt.

Das sind Werte, die Mannschaften aus der ganzen Welt vereinen. Die Weltmeisterschaft 2022 verkörpert diese Werte jedoch nicht.

Anstatt die Schönheit aller Bürgerinnen und Bürger Katars zu feiern, werden die katarische LGBT*-Gemeinschaft und die LGBT*-Fußballfans gezwungen, sich nicht so zu zeigen, wie sie sind. Währenddessen verstärkt die Weltmeisterschaft die Tatsache, dass LGBT* Kataris gezwungen sind, im Schatten zu leben, ihre wahre Identität zu verbergen und in Angst um ihre Sicherheit und Freiheit zu leben. Dafür sollte die Fußballweltmeisterschaft nicht bekannt sein. Es ist keine Schande, ein Mensch zu sein. Liebe ist kein Verbrechen.

Deshalb fordern wir, dass die FIFA-Funktionäre dem Beispiel der historischen Fortschritte bei den Menschenrechten, die die Weltmeisterschaft im Laufe der Zeit gemacht hat, folgen, und heute handeln und Druck auf die katarische Regierung ausüben, damit sie zwei einfache Forderungen in Bezug auf die LGBT*-Gemeinschaft erfüllt:

1.) Das Gewährleisten der Sicherheit aller LGBT* Menschen, die zur WM 2022 nach Katar reisen, indem Homosexualität entkriminalisiert wird. Kein WM-Fan sollte in Angst reisen müssen, nur um ein WM-Spiel zu sehen.

2.) Die dauerhafte Aufhebung des Artikels 296 und anderer diskriminierende Gesetze, damit alle LGBT* Kataris die Chance haben, offen, frei und sicher zu leben. Genauso wichtig für die WM-Besucher*innen ist das Recht aller LGBT* Kataris, in der Freiheit zu leben, ihr authentisches Selbst zu sein.

FIFA und Katar: Die Welt schaut zu. Jetzt ist es an euch zu zeigen, dass die FIFA und Katar die Werte einer modernen Welt verkörpern, in der Liebe kein Verbrechen ist - nicht nur dieses Jahr, sondern immer.


Möchtest du mehr tun?

Die Fußball-Weltmeisterschaft ist ein globales Turnier mit einigen der größten Fußballtalente der Welt und bringt verschiedene Mannschaften, Führungskräfte und Unternehmen aus allen Teilen der Welt zusammen.

Jetzt ist es an der Zeit, sie in die Verantwortung zu nehmen.

Dank Partnern aus aller Welt gibt es viele Möglichkeiten, wie du deine Unterstützung zeigen kannst!

LGBT*-Kataris brauchen jetzt Asylschutz


LGBT*-Kataris verdienen den gleichen Schutz durch internationale Asylgesetze wie alle anderen. Unterschreibe jetzt, damit dies Wirklichkeit wird!

FIFA: Es ist an der Zeit, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden!


Die FIFA hat gegen ihre eigenen Standards und Regeln verstoßen, als sie Katar als Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ausgewählt hat. Nun müssen wir sie zur Rechenschaft ziehen!

Verlange, dass Fernsehsender, die über die Fußballweltmeisterschaft berichten, auch die LGBT-Phobie in Katar ansprechen


Von FOX bis BBC – Fernsehsender stehen in der Pflicht, die Wahrheit zu verbreiten. Hilf mit, dass sie genau das tun!

Sag ihnen, dass wir in Katar den ECHTEN Regenbogen sehen wollen!


Zehn europäische Fußballmannschaften wollen bei der WM dieses Jahr eine Binde mit einem Pseudo-Regenbogenmotiv tragen.

Würdest du gerne deine eigene Kampagne zur Unterstützung von katarischen LGBT* starten? Vielleicht, indem du deine eigene Regierung um eine öffentliche Stellungnahme bittest?

Aktuelles zur Kampagne
8. JUNI 2022:


Nachdem er sich in einem Interview mit der BBC öffentlich geoutet hat, startet Dr. Nas Mohamed auf der All Out-Petitionsplattform eine Kampagne, um die FIFA und Katar dazu zu drängen, Homosexualität zu entkriminalisieren.

15. JUNI 2022:


FIFA-Vertreter reagieren auf acht Kernforderungen einer Koalition von LGBT*-Organisationen, bieten aber keine konkreten Pläne oder Ideen an, um den Schutz von LGBT*-Besucher*innen oder LGBT*-Kataris zu gewährleisten.

Fifa tweet
26. JUNI 2022:


Die FIFA twittert ihre Unterstützung für LGBT*-Rechte und die Förderung des Pride-Monats, ignoriert aber ihre Unterstützung für staatlich sanktionierte Homophobie.

1. JULI 2022:


All Out erscheint bei einem Konzert der brasilianischen Sängerin Luisa Sonza auf der Bühne, um gemeinsam auf die Situation von LGBT*-Kataris hinzuweisen und Druck auf die FIFA auszuüben, damit Katar bald für alle sicher ist.

11. JULI 2022:


Anti-LGBT*-Kräfte im Nahen Osten versuchen gegen den Pride-Monat anzukämpfen, indem sie eine Kampagne namens "Fetrah" starten –
was auf Arabisch "natürlicher Instinkt" bedeutet. Die Kampagne wird viral und sogar von Meta blockiert, wozu auch Facebook und Instagram gehören.