Bis heute haben 36 Länder auf der ganzen Welt die Ehe für alle eingeführt und damit tausenden von LGBT*-Paaren die Möglichkeit gegeben, zu heiraten.
Indien steht kurz davor: Der Oberste Gerichtshof des Landes hat entschieden, dass es nun an den Behörden liegt, Millionen von LGBT* in Indien die gleichen Rechte einzuräumen.
Handle jetzt und fordere die indischen Behörden auf, jetzt "Ja" zur Ehe für alle zu sagen!
LGBT*-Menschen in Indien stehen kurz davor, Geschichte zu schreiben, aber sie haben noch immer nicht das Recht zu heiraten, und ihre Familien werden vom Gesetz nicht anerkannt.
Im Oktober 2023 hat der Oberste Gerichtshof Indiens die Regierung aufgefordert, einen Sonderausschuss zu bilden. Diese Gruppe soll dafür sorgen, dass LGBT*-Menschen und ihre Familien gleiche Rechte erhalten. Zu diesen Rechten gehört die Möglichkeit, zu heiraten, Kinder zu adoptieren, Eigentum zu erben und die gleichen finanziellen Leistungen wie alle anderen zu erhalten.
Nun liegt es am indischen Parlament, die Gleichstellung der Ehe zu beschließen, und an der indischen Regierung, die Entscheidung des Gerichts umzusetzen und dafür zu sorgen, dass LGBT*-Familien vor dem Gesetz gleich behandelt werden.
Indische Aktivist*innen arbeiten hart, aber sie brauchen deine Unterstützung, um den internationalen Druck aufrechtzuerhalten. Wirst du helfen?
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"Das Recht, eine Ehe einzugehen, kann nicht aufgrund der sexuellen Orientierung eingeschränkt werden. ... Somit steht diese Freiheit allen Personen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung zu ...
"... Der Bericht des Ausschusses ... muss auf administrativer Ebene von der Unionsregierung und den Regierungen der Bundesstaaten und Unionsterritorien umgesetzt werden".
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... jeder Mensch hat das Recht auf Selbstbestimmung, Würde, Nichtdiskriminierung und Privatsphäre..."
DER OBERSTE GERICHTSHOF VON INDIEN, 17. Oktober 2023
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Update 28. August 2024:
Fortschritte bei LGBT*-Rechten in Indien – Den Druck aufrechterhalten!
Die indische Regierung hat ermutigende Schritte unternommen, um gleiche Rechte für LGBT*-Paare zu unterstützen. Die Politik ermöglicht es nun queeren Paaren, als Teil desselben Haushalts für Lebensmittelkarten anerkannt zu werden und ohne Einschränkungen gemeinsame Bankkonten zu eröffnen. Das Gesundheitsministerium hat Richtlinien erlassen, um den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, Konversionstherapie zu verbieten und die psychische Unterstützung für queere Menschen zu erhöhen. Konsultationen mit Mitgliedern der Gemeinschaft gestalten die Politik, und Ministerien geben aktiv Empfehlungen heraus, um vor Diskriminierung und Gewalt zu schützen.
Obwohl diese Entwicklungen vielversprechend sind, gibt es noch viel zu tun. Jetzt ist es an der Zeit, den Druck auf die neue Regierung aufrechtzuerhalten, um die Ehe für alle und Familiengleichstellung zu erreichen.
Wir fordern die indischen Behörden auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und gleiche Rechte für LGBT*-Menschen und -Familien zu garantieren, einschließlich ihr Recht auf Eheschließung.
An das indische Parlament und die Regierung Indiens:
Wir setzen uns für die rechtliche Anerkennung und den Schutz von LGBT*-Familien ein, im Einklang mit dem Gleichstellungsversprechen gemäß Artikel 14 der indischen Verfassung. Wir bitten das indische Parlament inständig, die Ehe für alle gesetzlich zu verankern und fordern die indische Regierung auf, dem Urteil des Obersten Gerichtshofs nachzukommen und umgehend einen Sonderausschuss einzuberufen, dem auch LGBT*-Vertreter*innen angehören. Dieser Ausschuss sollte sich mit den folgenden Themen befassen:
→ Rechtliche Anerkennung von Ehen zwischen einwilligenden Erwachsenen, unabhängig von der Geschlechtsidentität oder der sexuellen Orientierung;
→ Gleiches Recht auf Adoption, ungeachtet des Geschlechts oder des Familienstandes;
→ Recht, eine beliebige Person als nächste*n Angehörige*n in medizinischen und rechtlichen Situationen zu benennen;
→ Rechtliche Anerkennung der gewählten Person als Familie in Steuer- und Finanzangelegenheiten;
→ Verbot der Diskriminierung von LGBT*-Paaren und Familien in rechtlichen, sozialen und öffentlichen Bereichen.
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Ihre Maßnahmen in diesen Bereichen werden die Rechte und die Würde von LGBT*-Personen und ihren Familien erheblich stärken und damit den Weg in eine inklusivere und gerechtere Zukunft für Indiens Gesellschaft ebnen.
Wir haben vier LGBT*-Paare in Indien gebeten, uns von ihrem Weg zur Akzeptanz und ihrem Kampf für gleiche Rechte und der Ehe für alle zu erzählen.
Wie wirkt sich das Fehlen der Ehe für alle auf das tägliche Leben in Indien aus? Wie würde die Ehe für alle helfen, und was würden Sie dem neuen indischen Parlament und der Regierung sagen?
Dies sind einige der Fragen, die vier queere Paare aus Indien in ihren Geschichten beantworten.
Höre dir ihre eindrucksvollen Geschichten von Stärke und Widerstandsfähigkeit an.
Ankur & Deepak teilen ihr Leben seit 15 Jahren, haben aber keine Rechte im Leben des anderen. Sie träumen von rechtlicher Anerkennung und der Chance, gemeinsam eine Familie zu gründen.
Sai und Zoya, ein queeres gemischt-religiöses Paar, haben fünf Jahre lang Diskriminierung erfahren. Trotz des Aufbaus eines gemeinsamen Lebens weigert sich der Staat, ihre Verbindung anzuerkennen.
Anurag musste auf die Gnade seines Vermieters vertrauen, um mit seinem Partner zusammenleben zu dürfen. Sie sind entschlossen, für die Ehe für alle zu kämpfen.
Bei der Einschulung ihres Sohnes können Bijoy und Subhash sich nicht legal als seine Eltern ausweisen. Sie streben nach einer angemessenen Anerkennung ihrer Familie durch die Regierung.
In Indien hat sowohl die nationale als auch die lokale Regierung ein Mitspracherecht bei der Gestaltung von Eheschließungen. Es gibt zwei Arten von Eheschließungen - religiöse und zivile. Für verschiedene religiöse Ehen wie hinduistische, christliche, muslimische und Parsi-Ehen gibt es spezielle Gesetze.
Zivile Eheschließungen sind ein wenig anders. Sie fallen unter das sogenannte Sonderheiratsgesetz, das es Menschen ermöglicht, unabhängig von ihrer Religion zu heiraten. Dieses Gesetz wurde geschaffen, um Paaren zu helfen, die aufgrund religiöser Gesetze nicht heiraten können, weil sie z. B. verschiedenen Glaubensrichtungen angehören.
Das Sonderheiratsgesetz ist nicht an eine Religion gebunden, was es zu einem guten Ausgangspunkt für die Gleichstellung der Ehe für LGBT*-Menschen macht.
Setz dich für die Ehe für alle in Indien ein, indem du diese Petition unterschreibst!
Viele LGBT*-Menschen in Indien werden von ihren eigenen Familien benachteiligt oder misshandelt. Um Sicherheit und Unterstützung zu finden, bilden sie oft neue Familien mit Freund*innen oder Partner*innen. Diese neuen Familien können sowohl romantisch als auch rein freundschaftlich sein. Hier finden LGBT*-Menschen Trost und ein Gefühl der Zugehörigkeit.
LGBT*-Menschen in Indien wünschen sich nicht nur das Recht zu heiraten, sondern auch, dass das Gesetz diese selbstgewählten Familien anerkennt.
→ Das Gericht sagte, dass LGBT*-Menschen das Recht haben, eine Ehe einzugehen und sprach sich gegen die ungerechte Behandlung von LGBT*-Paaren aus.
→ Es erwähnte, dass heterosexuelle trans und intersexuelle Menschen nach den geltenden Gesetzen das Recht haben, zu heiraten, und dass dies sowohl für religiöse als auch für zivile Ehen gilt.
→ Da die Entscheidung über Ehegesetze Sache des Parlaments und der staatlichen Legislativen und nicht des Gerichtshofs ist, kann es die Ehe für alle nicht durchsetzen. Es liegt an den gesetzgebenden Organen, die Gesetze zu ändern und die rechtliche Gleichstellung von LGBT*-Paaren und -Familien umzusetzen.
→ Sie forderten die Regierung auf, einen "Sonderausschuss" zu bilden, dem LGBT*-Personen angehören. Diese Gruppe sollte sich dafür einsetzen, dass LGBT*-Paare mehr Rechte erhalten und dass LGBT*-Familien die gleichen Rechte wie andere Familien haben.
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Die Entscheidung wurde von einer Gruppe von fünf Richter*innen getroffen, die sich nicht alle einig waren. Zwei von ihnen sprachen sich für die rechtliche Anerkennung von LGBT*-Ehepaaren und gleiche Rechte für LGBT*-Familien aus. Die anderen drei erklärten, es sei Aufgabe des Parlaments, der Regierung und der Bundesstaaten, die ungerechte Behandlung von LGBT*-Menschen in Indien zu beenden.
→ Derzeit erkennt Indien weder gleichgeschlechtliche Ehen noch Lebenspartnerschaften rechtlich an.
→ Heterosexuelle trans und intersexuelle Menschen können nach den geltenden Gesetzen heiraten.
→ Wenn du LGBT* und alleinstehend bist, kannst du ein Kind adoptieren. Unverheiratete Paare, egal ob sie LGBT* sind oder nicht, können jedoch kein Kind adoptieren.
→ Wenn es darum geht, die nächsten Angehörigen zu bestimmen, medizinische Entscheidungen zu treffen und finanzielle Angelegenheiten zu regeln, bedeutet "Familie" immer noch, dass man durch "Blut, Heirat oder Adoption" verbunden ist.
→ Die indische Regierung muss einen Ausschuss bilden. Diese Gruppe wird sich mit den geltenden Gesetzen befassen und Änderungen vorschlagen, um LGBT*-Personen und -Familien gleiche Rechte zu garantieren.
→ Wenn das Parlament kein neues Gesetz erlässt, kann jeder Bundesstaat in Indien seine eigenen Gesetze über Ehen und zivile Partnerschaften erlassen. Staaten, die die Rechte von LGBT* unterstützen, müssen also jetzt ihre Gesetze ändern.
→ Die indische Regierung hat die Ehe für alle vor dem Obersten Gerichtshof nicht unterstützt. Es könnte sein, dass sie sich nicht aktiv für die Förderung der Rechte von LGBT*-Partnerschaften und -Familien einsetzt.
→ Die Regierung wird wahrscheinlich versuchen, einen Ausschuss einzurichten, in dem nicht genügend LGBT*-Menschen vertreten sind. Das bedeuet, man würde Entscheidungen ohne Rücksprache mit der LGBT*-Community treffen.
→ Die jüngste Entscheidung des Obersten Gerichtshofs hat sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den Behörden zu mehr negativen Gefühlen gegenüber der LGBT*-Community geführt.
→ Den Druck aufrechterhalten!
→ Indische Aktivist*innen werden nicht aufhören, für LGBT*-Rechte zu kämpfen und sie brauchen deine Unterstützung!
→ Erhebe gemeinsam mit den Aktivist*innen deine Stimme und fordere die indische Regierung auf, der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs nachzukommen.
Akkai Padmashali ist eine treibende Kraft für wichtige rechtliche Fortschritte für LGBT*-Menschen in Indien, einschließlich der Anerkennung von trans Menschen als drittes Geschlecht und der Entkriminalisierung von Homosexualität.
Uma P setzt sich für die Förderung der gesetzlichen Rechte von LGBT*-Personen in Indien ein und hat ihren Zugang zu psychologischen Diensten, Geschlechtsangleichung in Dokumenten, Wohnräumen und Arbeitsstellen erheblich verbessert.
Zainab ist eine trans Person aus Mumbai und Mitklägerin im Fall zu den Rechten von trans Menschen (National Legal Services Authority v. Union of India) sowie im Fall zur Ehe für alle.
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